Von Mai 2019 bis November 2020 organisierte der Städteag Baden-Württemberg ganztägige Workshops der StadtLabor-Städte. Die Städte haben beim Auftakttreffen die Themenfelder definiert, zu denen sie sich inhaltlich vernetzen und Neues erfahren möchten.
Die Themenfelder der Workshops
Der Vormittag steht ganz im Zeichen von Fachimpulsen von Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis. Am Nachmittag diskutieren die teilnehmenden Städte die gewonnenen Erkenntnisse und beginnen, neue, innovative Formate der Quartiersentwicklung zu entwerfen.
Workshops
Zum Auftakt stellen sich die teilnehmenden Kommunen vor und legen die Schwerpunktthemen für die kommenden Workshops fest. Eine Gelegenheit für alle Akteure, sich gegenseitig kennen zu lernen und die Mitwirkenden aus den unterschiedlichsten Bereichen zu vernetzen. Zu Gast waren zudem Gudrun Heute-Bluhm, Geschäftsführerin des Städtetags Baden-Württemberg, Dr. Angela Postel vom Ministerium für Soziales und Integration sowie zahlreiche Dezernenten aus den StadtLabor-Städten.
Weiter in die Tiefe: Beim zweiten Treffen wurden die Erwartungen an das Gesamtprojekt gesammelt und die folgenden Themenworkshops vertieft geplant – mit Blick auf die Interessen und Bedürfnisse der Städte, aber auch auf Kenntnisse, die sie weitergeben können. Zur Diskussion standen auch Einstiegsmöglichkeiten in die Quartiersentwicklung, denn je nach fachlicher Perspektive können verschiedene Methoden zum Einsatz kommen.
Mit Blick aufs Quartier: Die Veranstaltung wartet auf mit einem Impuls aus dem Karlsruher StadtLabor und mit je einem Input aus Wissenschaft und Praxis zum Thema Organisation und agile Verwaltung. Die Schwerpunkte liegen auf interdisziplinärer Zusammenarbeit und neuen Methoden – aber wie lassen sich die gewonnenen Erkenntnisse in der „eigenen“ Stadtverwaltung etablieren? Welche Impulse können gegeben werden? Wie funktioniert eine strategisch sinnvolle Einbettung direkt im Quartier? Eine Menge Fragen, die es zu diskutieren und zu beantworten gilt.
Ausflug in den schönen Süden: Freiburg hat einen Leitfaden zur inklusiven Quartiersentwicklung entwickelt und diesen vorgestellt. Mit dabei ist auch die Behindertenbeauftragte der Stadt sowie der Zuständige der kommunalen Koordinierungsstelle Inklusion. Auf dem Programm ein „inklusiver Rundgang“ mit Rollstühlen durch das inklusive Viertel Vauban (Inklusionshotel, Hinweistafeln, die per QR-Codes Infos in Gebärdensprache liefern usw.) sowie eine Übernachtung im Inklusionshotel im Stadtteil.
Am 2. Tag des Freiburger FieldTrips zum Schwerpunktthema „Innovation“ sind die StadtLabor-Städte zu Besuch beim Start-Up Grünhof in der Freiburger Lokhalle. Was ist „Design Thinking“ und wie lässt sich diese Methode aus dem Start-Up-Bereich in das kommunale Arbeiten und die Quartiersentwicklung transferieren? In inspirierender Atmosphäre kommen viele neue Ideen und Impulse zu Stande. Neu Gelerntes wird in den Pausen intensiv diskutiert und im Kopf bereits auf das eigene Quartier übertragen.
Ein Tagungsort der besonderen Art war mit dem Generationenhaus Heslach geboten: Das einmalige Konzept des Hauses vereint unter einem Dach junge Pflegebedürftige, Eltern und Kinder, Heslacher Bürgerinnen und Bürger aller Kulturen sowie gewerbliche Dienstleisterinnen und Dienstleister. Das Ulmer StadtLabor setzte den Impuls des Tages, Input kam von verschiedenen Referierenden, die auf unterschiedlichen Ebenen und mit unterschiedlichen Herangehensweisen Orte der Begegnung gestalten – beispielsweise im Kontext von Mehrgenerationenhäusern oder von Genossenschaften. Ein Rundgang durch das Generationenhaus machte das Konzept auf besondere Art erlebbar.
Den Input zur Beteiligungskultur lieferte das StadtLabor Filderstadt. Bürgerbeteiligung wird in der Filderkommune als Bestandteil der kommunalen Daseinsvorsorge bei der Gestaltung der sozialen, kulturellen, ökologischen und wirtschaftlichen Infrastruktur verstanden. Beispielhaft für alle sind die von Filderstadt entwickelten Leitlinien zur Bürgerbeteiligung. Ergänzend gab es fachliche Impulse aus dem Universitätsbereich. Darüber hinaus ein anregendes Beispiel aus einer Kommune, die Beteiligungskultur als Haltung eng mit der eigenen Arbeitsweise innerhalb der Verwaltung verknüpft. Beteiligung leben: innerhalb und außerhalb der eigenen Organisation. Dies wurde im Rahmen des Workshops besonders deutlich.
Einen zum Thema passenden Rahmen bot das GENO-Haus in Stuttgart inklusive eines Inputs vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband. Den Impuls zu Verantwortungspartnerschaften lieferte das StadtLabor Konstanz. Deutlich wurde die Vielfalt und Bandbreite der Möglichkeiten, wie in einem Quartier Verantwortungspartnerschaften ausgestaltet werden – von der Stiftung bis hin zur Bürgeraktiengesellschaft. Dies zeigten die unterschiedlichen Impulse des Tages. Der Einsatz unterschiedlicher Modelle von Verantwortungspartnerschaften ist für verschiedene Zwecke möglich – sei es für den Wohnungsbau, den Betrieb von Orten der Begegnung oder auch für die Nahversorgung.
Der 9. Stadtlabore-Workshop zum Thema "Digitalisierung" fand erstmals als Webinar statt. Unsere Moderatorinnen diskutieren gemeinsam mit den Teilnehmenden aus den StadtLabor-Kommunen über Erfahrungen mit digitalem Quartiersmanagement, über Nachbarschaftsplattformen und über „Quartierslotsen“, begleitet von entsprechenden Fachbeiträgen.
Beim 10. Workshop der „Stadtlabore“ zur inklusiven Quartiersentwicklung diskutierten die Teilnehmenden aus den StadtLabor-Kommunen über Möglichkeiten, „Gutes Älterwerden im Quartier“ umzusetzen – erneut als Online-Seminar. Entsprechende Fachbeiträge ergänzten das interessante Seminar.
Beim 11. Workshop der „StadtLabore“ diskutierten die Teilnehmenden wieder analog über Bürgerengagement im Quartier. Informative Fachbeiträge gaben einen Einblick in Theorie und Praxis von Bürgerengagement und -beteiligung. Kreativer Austausch fand in der Reflexionsphase des Nachmittags in Kleingruppen statt.
Die Themen Mobilität und Klimaschutz wurden auf 2 digitale Workshops aufgeteilt. Beiträge aus Theorie und Praxis haben den internen Austausch um die fachliche Sicht ergänzt.
Zum Abschluss-Workshop im Projekt des Städtetags Baden-Württemberg waren Akteur*innen der politischen Ebene eingeladen. Gemeinsam mit den StadtLabor-Vertreter*innen haben sie den Prozess evaluiert und neun Kernbotschaften an das Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg präsentiert.
Einen internen Austausch mit den StadtLabor-Vertreter*innen wird es im Sommer 2021 in Form eines Lego-Serious-Play-Workshops geben, bei dem experimentelle Ressourcen genutzt werden und das Projektteam zum Abschluss in analoger Form zusammen kommen wird.
Einen internen Austausch mit den StadtLabor-Vertreter*innen wird es im Sommer 2021 in Form eines Lego-Serious-Play-Workshops geben, bei dem experimentelle Ressourcen genutzt werden und das Projektteam zum Abschluss in analoger Form zusammen kommen wird.