Die Universitätsstadt Mannheim ist ein Stadtkreis mit ca. 312.000 Einwohnern. Sie ist nach der Landehauptstadt Stuttgart die zweitbevölkerungsreichste Stadt des Landes.
Im Stadtteil Vogelstang leben 12.550 Menschen, davon sind 27 Prozent 65 Jahre und älter. Mit dem Mannheimer Modell werden in Vogelstang quartiersnahe, integrierte Versorgungs- und Unterstützungsstrukturen für ältere Bürger*innen im Vor- und Umfeld von Hilfs- und Pflegebedürftigkeit weiterentwickelt und ausgebaut. Hierzu werden aktuell fünf Bausteine bearbeitet:
- Neukonzeption des Seniorentreffs
- Errichtung eines zusätzlichen Pflegestützpunktes
- Mobile Sachbearbeitung mit aufsuchender Hilfe
- Wohnen mit Versorgungssicherheit
- Stärkung des ehrenamtlichen, nachbarschaftlichen Engagements
Zur Sicherstellung der bedarfsgerechten Entwicklung des Mannheimer Modells wurden im letzten Quartal 2021 qualitative Interviews (in Kooperation mit der Universität Heidelberg) und im Frühjahr 2022 ein mehrtätiger Workshop (in Kooperation mit S-HUB Mannheim) mit zufällig ausgewählten Bürger*innen durchgeführt, um deren Belange zu erörtern und in den weiteren Planungs- und Umsetzungsprozess einfließen zu lassen.
Die Ergebnisse der Beteiligungsformate wurden der Öffentlichkeit im Ausschuss für Wirtschaft, Arbeit und Soziales bereits vorgestellt.
Zentrales Ergebnis ist der Wunsch der älteren Bewohner/innen des Stadtteils Vogelstang, möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen zu bleiben. Ebenfalls stark ausgeprägt ist der Wunsch nach Selbstbestimmung und Selbstorganisation, sowie die Bereitschaft zum Engagement und sozialer Teilhabe (intergenerationell und interkulturell).
Gleichzeitig wird der Seniorentreff als „sozialer Ort“ der Zusammenkunft und der Vernetzung betrachtet und als Ausgangspunkt der Entstehung neuer „sozialer Orte“ im Stadtteil – unter Einbezug der umfangreichen Freiraumqualitäten vor Ort.
In Begleitung des Realisierungsprozesses des Mannheimer Modells werden die Ergebnisse der Beteiligungsformate mit den zentralen Akteuren vor Ort (z.B. Bürger*innen Vertreter*innen, Kirchen, Wohlfahrtsverbände) beleuchtet.